„Jedes Kind nimmt sich schon den Schlaf, den es braucht.“
(…heißt es oft)

Schlafen an sich ist meist für uns Mütter vor der Schwangerschaft eine sehr einfache Sache und der Gedanke, eine solche natürliche und einfache Sache beeinflussen zu müssen, liegt uns fern. Also warum sollte man nun als Eltern auf dieses freie Bedürfnis Einfluss nehmen (können)?

Weil es ein Grundbedürfnis  des Kindes ist, das es von alleine noch nicht „managen“ kann. Wir müssen unseren Kindern anfangs bei der Erfüllung all ihrer Grundbedürfnisse helfen, so auch beim Loslassen, um in das Land der Träume einzutauchen.

Babys haben zirka ab einem Alter von 6 Monaten eine ähnliche „Schlafarchitektur“ wie Erwachsene. Was im Gehirn unserer Kleinen während des Schlafens vor sich geht, wird mit zunehmendem Alter den Abläufen bei uns Erwachsenen immer ähnlicher.

So fällt das Baby (ca. ab dem 6. Monat) nach dem Einschlafen in den leichten Schlaf (NREM Stufe 1) und steigt dann ähnlich wie bei einer Treppe weiter nach unten in den leichten Tiefschlaf (NREM Stufe 2) und in den Tiefschlaf (NREM Stufe 3). Danach steigt es die Treppen wieder Schritt für Schritt nach oben und dann kommt es in den Traumschlaf (REM Schlaf). Nach ca. 45 – 50 min ist ein Schlafzyklus beendet (bei Erwachsenen dauert ein Zyklus ca. 90 – 120 min). Nun sollte sich ein zweiter Schlafzyklus anschließen. Und genau hierin liegt oft die Schwierigkeit. Der Übergang vom Traumschlaf hin zum nächsten Schlafzyklus bereitet vielen Babys oft Schwierigkeiten. Wenn das Baby nur sehr selten mehrere Schlafzyklen aneinander reihen kann, und/oder es lange zum Wiedereinschlafen braucht, kann das stark die Tagesbefindlichkeit des Babys beeinflussen. Und genau da ist es dann wichtig, dem Baby Anleitung zu geben, damit es wieder leichter in den Schlaf findet und nach und nach das Aneinanderreihen der Schlafzyklen bewältigen kann.

Schlaf ist zwar etwas sehr Individuelles und Persönliches, dennoch gibt es bei der Schlaf-Wachregulation viele körperliche Abläufe, die bei jedem Menschen sehr ähnlich ablaufen. So ist nicht nur das Wechselspiel der Körperkerntemperatur für das Einschlafen verantwortlich, sondern auch die Hormonausschüttung maßgeblich an einem guten Schlaf beteiligt.

Diese Mechanismen werden unter anderem von den Tagesgeschehnissen mit beeinflusst und können daher auch von den Eltern gelenkt werden. Wir Eltern müssen die „Wächter des Schlafes“ unserer Kinder sein (Ulrich Rabenschlag) und steigern so das körperliche Wohlbefinden des Kindes.

Vieles haben wir Eltern intuitiv in uns, nur kann es sein, dass durch die Fülle an Ratschlägen, Empfehlungen und möglichen Missverständnissen unsere elterliche Intuition gehemmt ist.

Müdigkeitssignale

Im Säuglings- und Babyalter senden viele Babys  Müdigkeitssignale. Oft gelingt es uns gut, diese Signale zu erkennen und das Baby rechtzeitig hinzulegen.

In stressigen Alltagssituationen kann es aber für das Baby schwierig werden, eindeutige Signale zu senden. Möglicherweise sind die Eltern gerade mit der Versorgung des Geschwisterkindes oder mit dem Zubereiten des Mittagessens beschäftigt und so kann es leicht passieren, dass ein Erkennen bzw. schnelles Reagieren nicht möglich ist.

Zudem gibt es auch Babys, die weniger klare oder gar widersprüchliche Signale senden, deren Interpretation sehr schwer ist. So können die Eltern nicht klar zuordnen, welches Bedürfnis erfüllt werden soll (daraus können Missverständnisse entstehen).

Diese Babys brauchen bei ihrer Selbstregulation noch mehr Unterstützung in Form von Anleitungen durch die Eltern und klar strukturierte Umgebungsbedingungen, die es den Eltern ermöglicht, leichter zu erkennen, was das Bedürfnis des Kindes ist.

Diese Müdigkeitssignale können oft mit zunehmendem Alter des Kindes unklarer werden, dies mitunter auch bedingt durch die höhere Autonomie des Kindes und den noch eingeschränkten verbalen Ausdrucksmöglichkeit.

Daher ist eine häufig gestellte Frage: Wann ist denn nun mein Baby wirklich bereit für das Bettchen? Wie kann ich ihm helfen leichter einzuschlafen und was soll ich tun, wenn es zwar quengelig ist, aber einschlafen auch nicht funktioniert? Denn das richtige Timing bzw. das Erwischen des richtigen Schlaf-Fensters vereinfacht das Zu-Bett-gehen in hohem Maße.

Ultradiane Rhythmen im Körper erleichtern das Einschlafen. Die Vorboten dieser „Müdigkeitswellen“ sehen wir oft bei unseren Kindern. Aber manchmal sind wir einfach unsicher, ob jetzt der richtige Zeitpunkt zum Schlafen ist. Das Wissen um die ultradianen Rhythmen in Kombination mit den Müdigkeitszeichen sind wertvolle Hilfen im Alltag.

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Kontakt

Mag.(FH) Astrid Steindl Trainerin
MEDUni zert. Schlafcoaching

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