Wie der Tag – so die Nacht!

Viele Schlafprobleme sind im Grunde auch Wachprobleme.
Bei Neugeborenen, Babys und Kleinkindern spielen eine Vielzahl an unterschiedlichen Umweltfaktoren, die sich tagsüber ereignen, eine große Rolle bei ihrem Nachtschlaf. So sind unter anderem die Häufigkeit und die Dauer der Tagschläfchen, sowie die Nahrungsaufnahme, die maximalen Wachzeiten und auch der angesammelte Schlafdruck mit ein Grund warum die Nacht gut bzw. weniger gut funktionieren kann.

Neugeborene

Neugeborene haben nach ihrer Geburt eine gewaltige körperliche Umstellung zu durchlaufen. So müssen sich nicht nur die Organe des kleinen Neuankömmlings an die neue Welt anpassen, sondern auch der Rhythmus von Tag und Nacht war ihm bis jetzt nahezu unbekannt. Oft ist in der frühen Kindheit die Überreizung und Übermüdung aufgrund zu langer und zu intensiver Wachphasen ein großer negativer Einfluss-Faktor.
Wie Oskar Jenni* beschreibt, ist die innere Uhr des Babys, auf  die Hilfeleistung der Eltern durch das Einführen eines regelmäßigen Rhythmus angewiesen.
So können die Eltern dem Baby helfen sich leichter zurecht zu finden und ihm beim Wechselspiel von Ruhen und Wachen, von Tag und Nacht helfen.


Baby`s

Je älter das Baby wird, desto mehr und intensiver nimmt es Außenreize wahr, und desto mehr muss es diese Reize dann in seinen Schlafphasen verarbeiten. Durch ihren „Explorations-Trieb“ (Entdeckertrieb) wird es für die Kleinen auch zunehmend schwerer sich vom „gemeinsamen Spielen“ zu lösen. Hier helfen klare Signalgeber, die einerseits schon den Körper innerlich vorbereiten, aber auch dem Baby ein verlässliches Muster vorgeben, an denen es sich physisch und psychisch orientieren kann.
Auch unterschiedlichste Entwicklungsschübe, Krankheiten, Urlaube oder sonstige außergewöhnliche Ereignisse können den Schlaf-Wach-Rhythmus wieder ein wenig durcheinander bringen. Hier ist es dann gut zu wissen, was man dem Baby an „Außenreizen“ zumuten kann, wieviel Schlaf es während des Tages braucht und was eine sinnvolle Aufteilung der Schlafphasen ist. Welche Ankerpunkte können tagsüber gesetzt werden, um dem kleinen Erdenbürger mehr Orientierung und Sicherheit zu vermitteln.

Kleinkinder


Ca. um das 18. Lebensmonat erlangen Kleinkinder immer mehr ihre eigene Autonomie, was Kind und Eltern wachsen lässt. Oft kann es durch dieses Autonomiebestreben zu neuerlichen oder zusätzlichen Schlafproblemen kommen. So reduziert sich der Schlafbedarf auf meist einen langen Mittagsschlaf (bei ausreichend langer Nachtruhe).
Müdigkeitszeichen werden oft verbal vom Kind dementiert und tragen bei Eltern zu Verwirrung und Unsicherheit bei. Auch das Einfordern von sehr langen Einschlafritualen, kann die gesamte Schlafenszeit derart reduzieren, dass die Tagesbefindlichkeit stark gestört ist.

Gute Wachphasen beruhen auch auf guten Schlafphasen.

Alles im Leben braucht ein gleiches Gegengewicht. Das Einatmen braucht ein Ausatmen. Nahrungsaufnahme braucht eine Verdauungspause.
Aktivität braucht auch Ruhe.

Das Eine braucht das Andere um gut zu funktionieren.

Daher ist das A und O, dass wir als Eltern über dieses Gleichgewicht wachen. Dass wir ein Auge darauf haben, dass unsere Kinder während dem Tag nicht nur viel Aktivität und Vergnügen haben, sondern, dass sie auch reichlich Zeit zum Ruhen, alleinigen Spielen und Schlafen haben.

In den ersten Wochen, sind die kurzen Wachphasen für das zunächst wichtigste – das Essen zu verwenden. Ausgedehnte Mahlzeiten (innerhalb von 45 min mit liebevoller, feinfühliger Begegnung und Körperpflege). Diese Wachphasen (zunächst nur liebevolle Grundversorgungsphasen) sollen von den Eltern „verwaltet“ werden. D. h. die Eltern sind nicht nur die Wächter des Schlafes, sondern auch die Wächter darüber, wie viel Wachzeit das kleine Baby vertragen kann. Die Fürsorge der Eltern leitet sie an, das Neugeborene nach z.B. 45 min -1  Std. wieder hinzulegen und es in den Schlaf gleiten zu lassen. Und es nötigenfalls in angemessener stufenweiser Hilfestellung in den Schlaf zu führen.

Je älter das Baby wird, umso intensiver nimmt es auch seine Umgebung wahr.  So nimmt ein Baby mit 3 Monaten einen Besuch außer Haus nun schon viel klarer wahr, was unter Umständen Verunsicherung und vermehrte Unruhe mit sich bringen kann. Oder aber ein Baby mit 15 Monaten kann nun manche Alltagsaktivitäten, die es zuvor noch leicht verkraftet hat (z. B. Besuch von Freunden oder Verwandten), jetzt schon als sehr aufregend erleben (die Freude ist riesengroß, neue Dinge werden gezeigt, viele Stimmen, vielleicht die ersten Schritte vorgeführt, etc.), sodass es schneller auch wieder erschöpft ist und ein wenig Zeit für sich braucht. (z. B. mit Mami in ein ruhiges Zimmer gehen, etc.)

Kindergartenkinder haben mit dem Eintritt in den Kindergarten wiederum eine neue intensive Erlebniswelt, die ihre Aufmerksamkeit sehr fordert. So ist das Beisammensein mit den Spielkammeraden, die neuen Regeln und Vorgänge etwas sehr Spannendes, aber auch zugleich etwas sehr Anstrengendes. Daher sollte je nach Alter des Kindes, Wert auf den Mittagsschlaf in altersadäquater Dauer gelegt werden. Mit zunehmendem Alter entfällt dann auch der Mittagsschlaf. Hier bietet sich aber eine Mittagsruhe an, welche z. B. Bücher ansehen oder ähnliches sein kann. Damit wird Raum für Erholung geschaffen, die wieder etwas Kraft für Aktivität bringt.
Aktivitäten und Besuche nach dem Kindergarten sollten eher sparsam erfolgen, da es für den Reifungs-/Entwicklungsprozess sehr wichtig ist, dass unsere Kinder aus sich heraus kreativ spielen können.

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Kontakt

Mag.(FH) Astrid Steindl Trainerin
und MEDUni zert. Schlafcoach

+43 676/526 35 62
astrid.steindl@kinderschlaf.at
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